Bissone ist ein schönes, altes Fischerdorf am Luganersee, die Heimat des berühmten Tessiner Architekten Francesco Borromini. Der Platz am See (Lungolago) mit den Fischerbooten wird geformt durch die
geschlossene Dorfkulisse mit den Arkaden, durch die Kirche und das Gemeindehaus. Schmale, kühle Gassen führen von dort in den dichten Dorfkern. Es war ein friedlicher, stiller Ort mit hoher Lebensqualität bis zur Überhandnahme des Verkehrs und vor allem dem Bau der Autobahn. Der zunehmende Verkehrslärm von der Kantonsstrasse, der Gotthardbahn und der Autobahn macht die Leute krank.
Mit dem Projekt "Sonnenbogen" (arco solare) wird der gesamte Verkehr gebündelt, die Kantonsstrasse wird über die Autobahn verlegt und alles "eingepackt". Lärm und Abgase sind eliminiert. Zur Finanzierung werden auf dem Verkehrsbau 400 Terrassen für Sonnenhäuser verkauft. Auf dem Dach 900 m Panoramaweg unter Bäumen, von dort führen schmale, von Röhrenkollektoren beschattete Treppengassen zum See und zum Hafen.
Das renommierte Ingenieurbüro Bänziger Partner in Buchs entwickelte eine sehr wirtschaftliche Tragkonstruktion für die Sanierung von Bissone: Die Wohnungstrennwände der Terrassenhäuser liegen immer übereinander und bilden zusammen einen hohen Wandträger.
Das Sanierungsprojekt fügt sich schön in die Landschaft ein. Es ist eine Renaturierung der Verkehrsstränge, welche die Dorfteile wieder verbindet.
Das wurde daraus gemacht: Bis zu 9 m hohe, eiserne Schallwände zerschneiden Dorf und Landschaft brutal. Der Verkehrslärm steigt vom Damm zum oberen Dorfteil hinauf. Fahrende und parkierte Autos belasten Tag und Nacht die schöne "Piazza Borromini" am See. Diese Massnahme kostete den Bund ca. 80 Mio. ! - Wann siegt die Vernunft ?